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Am 11. Mai fand die Pflege-Info-Tour des Netzwerk Demenz TF in Kooperation mit dem Landkreis Teltow-Fläming statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich über die verschiedenen Möglichkeiten informieren, die pflegebedürftige demenzkranke Menschen haben. Insgesamt waren an diesem Tag 50 Menschen auf gemeinsamer Fahrt, um sich über das Thema Pflege und Demenz zu informieren. Auf zwei verschiedenen Touren quer durch den Landkreis wurde über Verhinderungspflege, Möglichkeiten der Tagesbetreuung und Entlastungsangebote informiert und diskutiert.

In der südlichen Region des Landkreises wurde mit dem Bus der Verkehrsgesellschaft TF in Jüterbog am historischen Rathaus bei bestem Wetter gestartet. Der erste Treffpunkt war das Senioren-Nachbarschaftsheim e. V. in Luckenwalde. Hier ging es um alternative Wohnformen im Alter. Es wurde über die Herausforderungen aber auch über die Chancen dieser Wohnform gegenüber einem klassischen Pflegeheim diskutiert. Danach wurden die Räumlichkeiten der Tagespflege besucht und die Mitarbeiterinnen beantworteten Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Diese konnten sich danach im Café „Zum Alten Hut“ des Seniorenstifts St. Josef über die Möglichkeit der Freizeitgestaltung für demenzkranke Menschen erkundigen. An diesem Tag waren sogar Betroffene vor Ort und ließen sich über die Schulter schauen.
Nach einer kurzen Rundfahrt in Luckenwalde vorbei an der Geschäftsstelle der Volkssolidarität LVB e. V., Verbandsbereich Fläming Elster und der AWO, Regionalverband Brandenburg Süd e. V. ging es weiter nach Jüterbog. Dank des sonnigen Wetters strahlten die historischen Gebäude, wie Neumarkttor, Nikolaikirche und das Rathaus von ihrer schönsten Seite. Und auch die Angebote der Pflege-Info-Tour waren so bestens vom Bus aus zu erkennen. So wissen nun alle, wo sich das Nachbarschaftsheim Jüterbog e. V. mit seinen umfassenden Angeboten an Selbsthilfegruppen in der Stadt befindet.
Im Johanniter-Seniorenzentrum Jüterbog e. V. hatten dann alle die Möglichkeit, gemeinsam einen klassischen stationären Wohnbereich zu erkunden. Zwei Bewohnerinnen des Hauses stellten ihre Zimmer für eine Besichtigung zur Verfügung.
Zum Abschluss der südlichen Tour kamen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im historischen Abtshof zusammen, um bei einem kleinen Imbiss die vielen Eindrücke sacken zu lassen. Neben Informationsmaterial konnten Telefonnummern von Ansprechpartnern ausgetauscht und Termine für persönliche Gespräche gemacht werden.

Die nördliche Pflege-Info-Tour startete in Zossen im LAFIM, Ev. Seniorenzentrum “Dietrich Bonhoeffer” zu den Themen „Stationäre Pflegeeinrichtung“ und „Kurzzeitpflege“. Das Johannische Sozialwerk e. V. aus Ludwigsfelde erklärte, was eigentlich „Betreutes Wohnen“ ist und welche Möglichkeiten Seniorinnen und Senioren haben, um in dieser Wohnform alt zu werden.
Danach ging es gemeinsam mit dem Bus von Herz-Reisen nach Wünsdorf zur Sozialstation der VS Bürgerhilfe gemeinnützige GmbH. Hier konnten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die vielfältige Arbeit und die Angebote einer Sozialstation kennenlernen. Für pflegende Angehörige und betroffene demenzkranke Menschen sind „Tagesstrukturierende Angebote“ oft eine kleine Atempause im Alltag. Es wurde erläutert, wie diese in Anspruch genommen werden können.
Die letzte Station war dann die DRK Seniorenbetreuungseinrichtung „Saalower Berg“ in Saalow. Auch hier konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einem kleinen Imbiss stärken und nach einer Führung durch die Pflegeeinrichtung über Themen wie Tagespflege und Kurzzeitpflege informieren. Am Ende der Tour wurden offene Fragen beantwortet und man konnte untereinander ins Gespräch kommen.
Die Pflege-Info-Tour ist eine tolle Möglichkeit, sich über das Thema Pflege, Demenz und Entlastungen für pflegende Angehörige ganz praktisch und direkt vor Ort zu informieren und sollte unbedingt wiederholt werden. Erste positive Rückmeldungen hat das Netzwerk Demenz TF bereits erhalten. Ein großer Dank an alle Mitglieder des Netzwerk Demenz TF und alle anderen Helferinnen und Helfer, die diesen Tag für die Teilnehmenden so umfangreich gestaltet haben!

Hintergrund

Bis zum Jahr 2060 wird sich die Lebenserwartung auf über 89 Jahre bei Frauen und 85 Jahre bei Männern erhöhen.

Schon heute leben im Landkreis Teltow-Fläming ca. 36.300 Menschen, die älter als 65 Jahre sind. Das sind 22 % der Gesamtbevölkerung im Landkreis Teltow-Fläming. Betrachtet man den Anteil der ab 70jährigen Menschen, kommt man auf einen Anteil von 16 %. Die meisten über 70Jährigen leben in Luckenwalde und Ludwigsfelde.

7,6% der über 65Jährigen im Landkreis Teltow-Fläming leiden an einer Form der Demenz. Davon werden 60% von ihren Angehörigen zuhause versorgt.

Insbesondere Menschen mit Demenz und deren Angehörige nehmen erst spät Hilfsangebote in Anspruch. Niedrigschwellige Angebote, wie z. B. Beratung über Krankheitsverlauf und Kommunikation mit dem Betroffenen, werden im Anfangsstadium der Erkrankung kaum genutzt. So kommt es, dass viele ältere Menschen mit Demenzerkrankungen unterversorgt sind. Angehörige von Menschen mit Demenz sollten die Möglichkeit haben, schneller und früher Hilfe anzunehmen.